Unser Ort

Zahlen & Fakten

Reuschenberg ist der zwölfte Bezirk der Stadt Neuss.

Einwohner: 7.545
Fläche: 3,22 km²
Bevölkerungsdichte: 2.343 Ew / km²

Die Gartensiedlung Reuschenberg geht zurück auf eine Planung der 1930er Jahre.
In dem von der Verkehrsachse Bergheimer Straße geteilten Gebiet herrscht Einfamilienhausbebauung vor.
An der Bergheimer Straße befinden sich zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte auch für den aperiodischen Bedarf.
Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Datenanalyse

Die Gesamtzahl der Einwohner in Reuschenberg hat sich in etwa auf dem Niveau des Jahres 1999 gehalten. Im Vergleich zum Bezugsjahr 1999 liegt der Wert bei aktuell 100,07 %.
Deutlich erhöhte Altersgruppen sind die Gruppen „65 bis unter 80“ und die Hochaltrigen ab 80 Jahre. Dagegen deutlich geringer besetzt sind die Gruppen „25 bis unter 30“ und „30 bis unter 45 Jahre“. Ansonsten entsprechen die Zahlen dem gesamtstädtischen Bild.
sehr hoher Sterbeüberschuss und sehr hohe absolute Anzahl Sterbefälle
sehr hoher Aging-Index und Altenquotient
sehr geringe Mobilitätsrate, leicht geringere Anzahl Ew (ab 18) Wohndauer < 1 Jahr
leicht geringeres Einkommen nach Abzug von Steuern, ansonsten Werte überwiegend durchschnittlich oder leichte positive Abweichungen
leicht erhöhte Wahlbeteiligung Kommunalwahl 30.08.2009

Zentrales Wohnen

– zwischen Reuschenberger See und dem Kinderbauernhof Reuschenberg und Selikum

so heißen die beiden Stadtteile Nummer 12 (3,22 Quadratkilometer) und Nummer 11 (0,87 Quadratkilometer) im Neusser Süden. Dabei ist der statistische Bezirk 12 (Reuschenberg) einer der jüngsten, der Bezirk 11 (Selikum) einer der kleinsten Bezirke. Und wo gerade von Statistik die Rede ist, zunächst ein paar Zahlen, um die beiden Stadtteile grob zu skizzieren.

Zum 31. Dezember 2007 wohnten in Reuschenberg 7464 Einwohner. Nach einer langen Phase des Bevölkerungsrückgangs zwischen 1989 und 2001 mit dem Tiefpunkt von7348 Einwohnern hat sich die Bevölkerungszahl seitdem bei knapp unter 7500 stabilisiert. Die Bevölkerungsstruktur Reuschenbergs unterscheidet sich von derjenigen der Gesamtstadt. Auffällig ist der hohe Anteil von Frauen (53,1 Prozent) gegenüber 51,4 Prozent in der Stadt Neuss. Der Ausländeranteil in Reuschenberg ist mit sechs Prozent deutlich unterdurchschnittlich (Stadt Neuss insgesamt: 13,2 Prozent). Reuschenberg ist ein Stadtteil mit einem unterdurchschnittlichem Anteil junger und hohem Anteil älterer Menschen. So beträgt der Anteil der unter sechsjährigen 5,4 Prozent (Neuss 5,8 Prozent).

In Reuschenberg ist fast jeder vierte Einwohner 65 Jahre und älter (24 Prozent), in der Stadt Neuss sind 18,2 Prozent der Einwohner in dieser Altersgruppe. Selikum zählte Ende 2004 genau 1136 Einwohner. Der Bevölkerungsrückgang verlief mit kurzen Unterbrechungen kontinuierlich. Seit Anfang 1990 verlor Selikum 155 Einwohner – was einem Minus von zwölf Prozent entspricht. Ähnlich wie in Reuschenberg fällt auch in Selikum ein überdurchschnittlicher Frauenanteil (54,5 Prozent, ein sehr niedriger Ausländeranteil (3,2 Prozent) und eine Altersstruktur auf, die durch unterdurchschnittlich vertretene junge und einen überdurchschnittlichen Anteil älterer Menschen geprägt ist.

Es gibt kein ausgewiesenes Gewerbegebiet in Reuschenberg und Selikum. Es handelt sich um reine Wohngebiete. Daher gibt es in diesem Bereich auch nur einen größeren Betrieb, die Firma Zülow Elektronik GmbH auf dem Gut Gnadental, mit rund 120 Mitarbeitern. Zu erwähnen ist aber die Sportstrand GmbH mit ihrer Beach Soccer Anlage. Auch in diesem Jahr werden wieder Turniere mit Betriebs mannschaften, Freizeitteams und anderen an der Carl-Diem-Straße im Südpark
ausgetragen.

Reuschenberg verfügt mit rund 50 Einzelhandelsgeschäften über eine aktuelle Verkaufsfläche von ungefähr 3000 Quadratmetern. Das Hauptgeschäftszentrum erstreckt sich in zentraler Lage von Reuschenberg über etwa 300 Meter beiderseits der Bergheimer Straße; es wird ergänzt durch einen kleinen Einkaufsbereich im Bereich Lupinenstraße. Der flächenmäßige Anteil des Hauptgeschäftsbereichs ist durch die Schließung des Möbelhauses Conrad zum Jahresende 2004 leicht zurückgegangen, er macht aber noch immer rund 85 Prozent der aktuellen Gesamtverkaufsfläche aus. Als Nachfolgenutzung für die Ladenflächen des ehemaligen Möbelhauses Conrad ist ebenfalls wieder Einzelhandel vorgesehen. Das Angebot des Reuschenberger Einzelhandels ist vielfältig und kann insgesamt als gut bezeichnet werden. Das Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs umfasst zwei Supermärkte, Metzgereien, Bäckereien, Getränke, ein Fischgeschäft, Apotheke, Schreibwaren, Drogerie und Parfümerie sowie Blumen.

Statistische Daten basierend auf Angaben der Stadt Neuss

Bürgeramt der Stadt Neuss
(Rathauspassage, Eingang 2)
Markt 2
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 90 01

Öffnungszeiten:
Mo – Mi: 08.00 – 16.00 Uhr
Do: 08.00 – 18.00 Uhr
Fr: 08.00 – 12.30 Uhr
Sa: 10.00 – 12.30 Uhr

BEZIRKSVERWALTUNGSSTELLEN

Holzheim

Bahnhofstr. 14
41472 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 90 86 01

Mo: 08.30 – 12.30 Uhr
Mi: 14.00 – 18.00 Uhr
Do: 08.30 – 10.30 Uhr

Norf
Vellbrüggener Straße 29 – 31
41469 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 90 86 00

Mo: 14.00 – 16.00 Uhr
Di, Mi, Fr: 08.30 – 12.30 Uhr
Do: 14.00 – 18.00 Uhr

WEITERE BEHÖRDEN

Amtsgericht
Breite Straße 48
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 28 90
www.ag-neuss.nrw.de

Agentur für Arbeit Neuss
Geschäftsstelle Neuss
Marienstraße 24
41462 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 95 40
www.arbeitsamt.de/moenchengladbach

Finanzamt Neuss

Hammfelddamm 9
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 66 56 – 0
www.finanzamt-neuss2.de

Mieterbund Neuss
Am Konvent 14
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 27 56 91 & 0 21 31 – 27 53 86

Verkehrsverein der Stadt Neuss e.V.
Oberstraße 7 – 9
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 90 83 04
www.verkehrsverein-neuss.de

Zollamt Neuss
Duisburger Straße 8
41460 Neuss
Tel.: 0 21 31 – 92 54 0

Geschichte Reuschenbergs


Reuschenberg, Herkunft des Namens

Eigentlich ist es mehr ein Zufall, dass ein männliches Mitglied aus dem Geschlecht der Reuschenberger auf dem Merhof zu Selikum durch Ein-heirat in die Familie Vell van Wevelkoven in Selikum ansässig wurde.

Der Merhof mit den gesamten Anlagen, Äckern, Wiesen, Wald, Wasser – Erft – und Gebäuden war im Besitz der Familie Vell van Wevelkoven. Der Merhof dürfte zu dieser Zeit bereits eine intakte Hofanlage gewesen sein. Ein Schloßbau in der heutigen Vorstellung war noch nicht vorhanden, dieser wurde erst um 1600 von den Reuschenbergern erbaut. Unsere Reuschenberger stammen aus der sogenannten Jülicher Linie dieses Adelsgeschlechtes.

1549 schloß Wilhelm I von Reuschenberg mit dem Landesherrn Erz-bischof Adolf von Köln als erster Reuschenberger in der Nachfolge seines Oheims Steffen Vell van Wevelkoven einen Vertrag über die Belehnung des gesamten Besitzes um den Merhof – heute besser bekannt als Bergerhof – ab. Dies war der Anfang einer 150 Jahre andauernden Geschichte der Reuschenberger auf Selikum. Von 1549 – 1699 waren die Reuschenberger das Geschlecht, welches in ununterbrochener Genera-tionenfolge auf Hof und Schloß saßen. Auf Wilhelm I folgten Wilhelm II, Johann Wilhelm und Johann Dietrich. 1699 endete die Herrschaft der Reuschenberger auf Schloß, Gut und Kapelle. Der letzte Reuschenberger, nämlich Johann Dietrich, ist 1699 mit seiner Frau im Rhein ertrunken.

Nach mehreren Besitzerwechseln folgten 1739 das vornehme Geschlecht der von Brauman. Diese saßen bis 1837 auf Selikum. Hier erinnert uns das Brauman-Kreuz von 1814 am Wasserfall, welches im Gedenken an Arnold von Brauman von seiner Mutter aufgestellt wurde. Arnold von Brauman ertrank in der Erft, in der Höhe des heutigen Wasserfalls. Er war der letzte seines Stammes und bei seinem Tod 43 Jahre alt.

1837 kauften die Freiherren von Boeselager, ebenfalls ein bekanntes deutsches Adels-geschlecht, dann den Besitz. Im Jahre 1912 erwarb die Stadt Neuss die gesamte Herrschaft mit Gut, Schloß, Äckern, Wiesen und Wald. Im Zuge dieser Erwerbung kaufte die Stadt Neuss auch noch den Nierenhof und den Nixhof. Damit kam fast das gesamte Gelände im Reuschenberger und Selikumer Bebauungsgebiet in den Besitz der Stadt Neuss und wurde Grundlage und Ausgangspunkt für die künftige städtebauliche Entwicklung und zur Basis der Schaffung von Wohnraum im Neusser Süden.

In allen Zeiten nach dem Weggang des Geschlechtes der Reuschenberger hat man das ehemals zum Reuschenberger Besitz gehörende Waldgebiet als den „Reuschenberg“ – Rüscheberg – bezeichnet. Diese Bezeichnung hatte noch bis in die 1950-er Jahre im Sprachgebrauch Bestand. Jeder wußte was gemeint war, wenn jemand sagte: Mer jont nom Rüscheberg. Das hieß man geht zum Reuschenberg, also in das Waldgebiet an der Erft. Sprach man davon, dass man zum Ortsteil ging, hieß es mer jont no Rüscheberg, also nach Reuschenberg und meinte natürlich hier den Wohnort.

Schloß Reuschenberg, die Landschaft südlich der Obererft, sowie das Gebiet westlich des Erftverlaufs und besonders das Waldgebiet wurden von den Neussern aber auch von den Bewohnern der umliegenden Dörfer noch vor der Bebauungszeit ab 1932 immer mit Reuschenberg in Verbindung gebracht. Auch das Wappen der Reuschenberger mit seinem schwarzen Querbalken, den drei schwarzen Raben im silbernen Feld und dem springenden Hund auf dem gekrönten Helm trug dazu bei, dass das Geschlecht unserer Namensgeber mit der hiesigen Gegend sehr verwurzelt war. Wenn auch unsere Stadtväter bei Ortsgründung 1932 zunächst wegen der Nähe des ersten Neubaugebietes hinter der Alten Barriere mit ihrem Schlagbaum vom „Am Schlagbaum“ sprachen, so hieß bereits beim nächsten Bauabschnitt im Jahre 1936 unser schöner Ort „Gartenvorstadt Reuschenberg“.

Entstehung als Wohnort

Die Entstehung Reuschenbergs als Wohnort begann mit dem Bau der Schlagbaum-Siedlung. Man schrieb das Jahr 1932. Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit veranlasste die Stadtverwaltung der Stadt Neuss den Stadtverordneten einen Plan zum Bau einer Erwerbslosen-Randsiedlung vorzulegen. Die Stadtverordneten stimmten dem Bau von zunächst 23 Kleinsiedlerstellen zu. Diese sollten auf dem Grund des ehemaligen Nierenhofs, welcher im Besitz der Stadt Neuss war, errichtet werden.

Bereits am 8. April 1932 wurden die ersten Verträge zwischen Stadtverwaltung und den Siedlern abgeschlossen. Die Nähe der Alten Barriere mit dem Schlagbaum als ehemalige Wegegeld-Erhebungsstelle an der Bergheimer Straße führte dazu, dass die geplante Randsiedlung mit „Am Schlagbaum“ bezeichnet wurde. Anfang September 1932 zog dann der erste Siedler in sein Haus an der heutigen Finkenstraße ein. Am 18. September 1932 fand die feierliche Einweihung der Siedlung am Schlagbaum statt.

Um eine bauliche Verbindung in Richtung Neuss zu schaffen, begann dann die Stadt-verwaltung 1935 mit der ersten konkreten Planung eines weiteren Bauabschnittes. Die Errichtung von 350 Eigenheimen beginnend bei der Alten Barriere – Narzissenstraße – entlang der Bergheimer Straße in Richtung Neuss bis zur Veilchenstraße und nach Westen Richtung Berg bis heutiger Dahlienstraße, wurde konkret festgelegt und sollte in zwei Bauabschnitten ausgeführt werden. Die Bauarbeiten sollten mit der Veilchenstraße beginnen. Nach Abschluss der Planungen konnte am 13. März 1936 mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. Ab diesem Zeitpunkt wurde dann auch das gesamte Bauvorhaben Reuschenberg offiziell als „Gartenvorstadt Reuschenberg“ benannt. Der erste Spatenstich zum zweiten Bauabschnitt mit weiteren Häusern und der Schule auf dem Berg, wurde am 7. März 1937 durchgeführt.

Mit dem Bau der sogenannten Neuen Siedlung – der Komplex östlich der Bergheimer-Straße – fand die Bautätigkeit in Reuschenberg zunächst ein vorläufiges Ende. Hier waren mit Baubeginn 1939 zunächst 12 Straßen, eine Villen-Kolonie, Kinderheim , Schwimmbad, Sportplatz, HJ-Heim und weitere Einrichtungen geplant. Infolge des Kriegsbeginns wurde das gesamte Projekt östlich der Bergheimer-Straße jedoch nach Fertigstellung von nur 5 Straßen abgebrochen.

In der Gartenvorstadt Reuschenberg wurden dann nur noch die Luftschutzbunker während des Krieges fertiggestellt. Erst ab 1948 setzte dann die große Bautätigkeit wieder ein.

Wie sah es vorher hier aus

Vor der Entstehung Reuschenbergs als Wohnort, muß man sich das Gelände des gesamten heutigen Bebauungsgebietes als flaches Ackerland vorstellen. Das Land wurde ausschließlich landwirtschaftlich bearbeitet. Die Nutzung erfolgte im Wesentlichen durch die umliegenden Höfe. Im Jahr 1912 kaufte die Stadt Neuss den Nixhof, den Merhof (Bergerhof) und den Nierenhof mit allen Gebäuden, Einrichtungen, Wald und Ländereien.

Auf diesem, ab da im Besitz der Stadt Neuss befindlichen Grund und Boden sollte und konnte nun unser Reuschenberg entstehen. Besonders für den Niederhof (Nierenhof) wurde nach dem Verkauf an die Stadt der Niedergang einer der ältesten, zum Neusser Burgbann gehörenden Höfe, mit Ländereien innerhalb und außerhalb des Burgbanns, eingeleitet. Mit den Mauern und Gebäuden des

Nierenhofs, zum Teil bis ins Mittelalter gehend, der Villa Margareta in der
bekannten Form um 1900 erbaut, dem Cremerius-Kreuz von 1854 an der Mohnstraße, den zwei Häusern aus dem Jahr 1904 am Ortsausgang Richtung Süden und der Alten Barriere aus den 1840er Jahren , verfügte Reuschenberg über einige wenige erhaltenswerte Merkmale. Die Alte Barriere wurde 1958 abgerissen und die Reste des Nierenhofes und der Villa Margareta fielen ab Anfang der 1960er Jahre endgültig der Spitzhacke zum Opfer.


Wie ging es weiter

Am 1. September 1939 brach der zweite Weltkrieg aus. Die Annahme, dass die Gartenvorstadt Reuschenberg zu einem der bedeutendsten Vororte von Neuss avancierte, wurde zu einer bitteren Enttäuschung für einige braune Herren der Stadt in den verschiedensten Ämtern. Geld wurde nur noch für kriegswichtige Einrichtungen, wie Bunker genehmigt. Viele Familienväter wurden trotz soeben bezogener Siedlungshäuser zum Kriegsdienst eingezogen. In vielen Reuschenberger Familien musste als schreckliches Ausmaß der Kriegsfolgen die Tatsache hingenommen werden, dass eine Vielzahl von Vätern, Männern und Söhnen im Krieg umkamen, verwundet wurden oder mit bleibenden Schäden als sogenannte Kriegsversehrte zurückkehrten. Kaum eine Familie in unserem Ort in deren Umfeld nicht ein Opfer zu beklagen war. In den sechs Kriegsjahren fiel Reuschenberg infolge des Verdunklungsgesetzes in eine dunkle Nacht. Frauen und Kinder ver-brachten nächtelang in den Luftschutz-Bunkern. Natürlich wurde auch Reuschenberg von Luftangriffen nicht verschont.

Bei uns begann diese Tragödie in der Nacht vom 30. Mai 1942. Das Doppelhaus Nr. 2 und 4 auf der Innsbrucker-Straße (heute Weinstock) bekam einen Volltreffer. Es kamen zwei Mütter und sechs Kinder zu Tode. Das war nur der Anfang. Weitere Häuser, wie z.B. auf der Julius-Hoffmann-Straße (heute Dahlien) oder der Bergheimer-Straße wurden zerbombt. Auch hier waren Todesopfer zu beklagen.
Durch die Nähe der Flak-Stellung an der Bergheimer Straße, Truppenunterkünften im Gebiet des Nierenhofes und das Versorgungslager Erprather Mühle, sowie wichtige Verbindungs-Straßen und Bahnlinien nach Köln und Aachen, wurde unser Gebiet immer wieder angegriffen. 1944 wurde die Reuschenberger Schule geschlossen. Ab Ende 1945 begann dann wieder zögerlich der Unterricht.


Der Neuanfang

Am 1. März 1945 zogen die Amerikaner ein. Ein mögliches Kriegsende schien in Sicht. Das offizielle Kriegsende verzögerte sich allerdings noch bis Mai 1945. Wie sah es aber im März 1945 in der Siedlung aus . Beim Einzug der Amerikaner stand unser Ort zunächst unter der Oberhoheit der US-Militär-Regierung. Dann kamen wir im Rahmen der Zoneneinteilung zur BR-Britische-Besatzungs-Zone-Rheinland. Siehe auch unser damaliges Autokennzeichen BR. Reuschenberg bestand aus 20 Straßen. 3 Straßen im Schlagbaum, 11 Straßen in der Alten Siedlung und 5 Straßen in der Neuen Siedlung und der Bergheimer-Straße. Dann gab es die Schule auf dem Berg, den Kindergarten an der kleinen Tulpenstraße und natürlich die Alte Barriere als Gasthaus.

Die Alte Barriere wurde 1958 abgerissen und der NSV-Kindergarten 2006. Die Bevölkerungszahl lag unter 3000. Ach ja, da waren noch 6 Erdbunker gut verteilt auf Reuschenberg und der erst 1944 fertiggestellte Hochbunker an der Braunauer-Straße (heute Lupinen). Die Straßen – bis auf die Bergheimer Straße- trugen alle Namen aus der Braunen Ideologie. Im Rahmen der allgemein stattfindenden Neuorientierung erfolgte eine schnelle Veränderung der Namensgebung wie sie heute noch geläufig ist.

Für die Versorgung der Bevölkerung standen kaum entsprechende Läden zur Verfügung, so dass man sich – sofern überhaupt – in die Nachbarorte wie Weckhoven, Holzheim oder Neuss begeben mußte. Jedoch das erste Bier wurde bereits am 18. Mai 1945 in der Alten Barriere gezapft. Vor 1948 begann alles recht zögerlich. Erst ab der Währungsreform schossen Einzelhandelsgeschäfte und Gaststätten wie Pilze aus dem Boden.

Zunächst eröffneten die Reuschenberger, verteilt über den ganzen Ort, in ihren Siedlungshäusern, also fast immer im privaten Umfeld, ihre kleinen Betriebe. Lebensmittel-Geschäfte, Friseure, Gaststätten, Bäckereien, Bau-und Samenhandel, Anstreicher, Glaser, Schuhmacher, beim Schneider Emil konnte man sich sogar einen Maßanzug fertigen lassen. Ohne besondere Konzentration auf bestimmte Brennpunkte, konnte man recht uneinheitlich überall findige Kleinunternehmer finden. Mit zunehmender Bebauung entwickelte sich dann im Bereich der alten Bergheimer Straße ein Geschäftszentrum.

Beginnend mit dem Bau von Haus Reuschenberg, den ersten Geschäftshäusern beiderseits der Ladenstraße, dem „erforderlichen“ Abriss der Alten Barriere und dem Bau des Hochhauses der Sparkasse, nahm das Schicksal seinen Lauf und heute ist es nun so, wie es heute ist.

Vorher wurden die Besitzverhältnisse der Siedlungshäuser der Alten und Neuen Siedlung noch geklärt. Denn beim Bau der Siedlungshäuser wurden diese zunächst als sogenannte Reichsheimstätten gebaut. Der Bauverein als bestimmter Verfahrensträger sollte die Übertragung der Siedlungshäuser bis 1941, spätestens jedoch bis 1942, in das Eigentum der Siedler vollzogen haben. Infolge der Kriegswirren wurde die Übertragung allerdings nicht vorgenommen und nach dem Krieg versuchte der Neusser Gemeinnützige Bauverein die Übertragung weiter zu verzögern bzw. ganz zu verschleppen. Die Siedler, inzwischen zusammen geschlossen in der Siedlergemeinschaft Reuschenberg, erreichten mit ihrer Klage, dass eine Übertragung laut Gerichtsbeschluss nun erfolgen musste, was dann auch geschah.

Am 2. und 3. Juni 1951 feierten die Reuschenberger Siedler in einem Festzelt, welches am Hochbunker aus Anlaß der Übertragung aufgestellt war, ein Freudenfest. Damit waren die, die „gesiedelt“ hatten, nun auch Eigentümer ihrer Häuser.

Und es wurde weiter gebaut
Fangen wir mit den Kirchen an. Von 1933 bis 1945 wurde vom herrschenden Regime ein Kirchenbau in Reuschenberg schlichtweg verboten. Die Schlagbaum-Siedlung gehörte zur Pfarre St. Martinus in Holzheim, der Rest gehörte zur Drei-Königen-Pfarre und genoss darüber hinaus Gastrecht in Weckhoven. Wir Kinder gingen bis 1944 in Weckhoven mit zur Kommunion. Als der Braune Spuk dann 1945 endgültig vorbei war, regte sich sofort christliches Leben in der Siedlung.

– Die erste katholische Messe wurde am 29.4.1945 im Hochbunker abgehalten.
– Ab dem 25.11.1945 feierten sie dann im legendären Holzdom ihre Messen.
– Am 14.5.1951 wurde die evangelische Alte Erlöserkirche eingeweiht.
– Am 21.10.1951 wurde St. Elisabeth auf dem Berg konsekriert.
– Schließlich folgte die katholische St. Hubertus-Kirche am 23.9.1962
– Als letzte Kirche, wurde die Neue Erlöserkirche am 3.9.1972 eingeweiht.

Mit der gleichen Rasanz ging man in Reuschenberg die Schaffung von Schulen an. Vor dem Krieg benutzte man die Villa Margareta als Provisorium, da bei Gründung unseres Ortes keine Schule da war und die Schulwege, besonders für die Erstklässler nach Neuss unerträglich war. Der Geburtsjahrgang 1931 wurde mit Schultüte in der Villa Margareta eingeschult.

Am 1.9.1938 wurde dann die Schule auf dem Berg – die heutige Albert-Schweizer-Schule – ihrer Bestimmung übergeben. Das war dann bis in die späten 1940er Jahre die einzige Schule im Ort. In der Schule auf dem Berg wurden zunächst, unabhängig von ihrer Konfession, alle Kinder unterrichtet. Als Folge einer Volksbefragung entschieden sich dann aber die Bürger in NRW für die Bekenntnis-Schule. So wurde am 1. Februar 1949 auf dem Schulhof mit einer Baracke ein provisorischer Schulbau für die evangelischen Kinder aufgestellt. Die katholischen Kinder verblieben in der alten Schule von 1938. So wurden alle Klassen auseinander gerissen.

Doch kommen wir zurück zur Bautätigkeit. Hier alle Baubewegungen aufzuzählen würde den Rahmen dieser kleinen Abhandlung sprengen. Doch sollten wenigstens die wichtigsten genannt werden:
Wohnblocks Bergheimer-Straße Ost, Chrysanthemen-Straße, die Wohngebiete ab Mohn-Straße / Lorbeer-Straße, Birken-Straße, Luther-Viertel, Erprather-Straße, Hubertus-Weg, Aurin-Straße, Südpark mit See, Eishalle, Sporteinrichtungen, Schwimmbad und schließlich Well-Neuss, Schulen und Turnhallen am Wildpark, Hubertus-Altenheim, Linné- Platz, Neubau-Gebiet Finken-Straße, Iris- und Thymian-Straße. Auch diese Aufzählung kann nur ein Teil der enormen Bauaktivitäten erfassen. Straßenergänzungen, Erweiterungen und Verlängerungen runden diese Entwicklung ab. Ob jetzt alles dem Gartenvorstadt-Charakter gut getan hat, soll hier nicht kommentiert werden, manchmal hat man doch so seine Zweifel.

Mit der gleichen Rasanz ging man in Reuschenberg die Schaffung von Schulen an. Vor dem Krieg benutzte man die Villa Margareta als Provisorium, da bei Gründung unseres Ortes keine Schule da war und die Schulwege, besonders für die Erstklässler nach Neuss unerträglich war. Der Geburtsjahrgang 1931 wurde mit Schultüte in der Villa Margareta eingeschult.

Am 1.9.1938 wurde dann die Schule auf dem Berg – die heutige Albert-Schweizer-Schule – ihrer Bestimmung übergeben. Das war dann bis in die späten 1940er Jahre die einzige Schule im Ort. In der Schule auf dem Berg wurden zunächst, unabhängig von ihrer Konfession, alle Kinder unterrichtet. Als Folge einer Volksbefragung entschieden sich dann aber die Bürger in NRW für die Bekenntnis-Schule. So wurde am 1. Februar 1949 auf dem Schulhof mit einer Baracke ein provisorischer Schulbau für die evangelischen Kinder aufgestellt. Die katholischen Kinder verblieben in der alten Schule von 1938. So wurden alle Klassen auseinander gerissen.

Doch kommen wir zurück zur Bautätigkeit. Hier alle Baubewegungen aufzuzählen würde den Rahmen dieser kleinen Abhandlung sprengen. Doch sollten wenigstens die wichtigsten genannt werden:
Wohnblocks Bergheimer-Straße Ost, Chrysanthemen-Straße, die Wohngebiete ab Mohn-Straße / Lorbeer-Straße, Birken-Straße, Luther-Viertel, Erprather-Straße, Hubertus-Weg, Aurin-Straße, Südpark mit See, Eishalle, Sporteinrichtungen, Schwimmbad und schließlich Well-Neuss, Schulen und Turnhallen am Wildpark, Hubertus-Altenheim, Linné- Platz, Neubau-Gebiet Finken-Straße, Iris- und Thymian-Straße. Auch diese Aufzählung kann nur ein Teil der enormen Bauaktivitäten erfassen. Straßenergänzungen, Erweiterungen und Verlängerungen runden diese Entwicklung ab. Ob jetzt alles dem Gartenvorstadt-Charakter gut getan hat, soll hier nicht kommentiert werden, manchmal hat man doch so seine Zweifel.